Ein Beitrag von Inge Rehn für Frank Nürnbergers Oberlausitzer Heimatkalender

Dorfzentrum Meuselwitz

Meuselwitz                                                             Inge Rehn

Den Namen Meuselwitz tragen mehrere Orte in Deutschland. Am bekanntesten ist die Stadt Meuselwitz in Thüringen.

Ich möchte aber das viel, viel kleinere Dorf Meuselwitz in Sachsen, Landkreis Görlitz, vorstellen.

Unser Dorf ist eine kleine Gemeinde mit etwa 200 Einwohnern und gehört jetzt als Ortsteil zur Stadt Reichenbach O.L.

Zur Lage finden wir bei Wikipedia folgende Eintragung:

„Meuselwitz liegt in der Oberlausitz, rund 10 km nordöstlich von Löbau, 14 km südwestlich von Niesky, 15 km westlich von Görlitz und 23 km östlich von Bautzen. Umliegende Ortschaften sind Krobnitz im Norden, Lehnhäuser im Nordosten, Dittmannsdorf im Osten, Biesig und Borda im Südosten, Schöps im Süden, Reißaus im Westen und Melaune im Nordwesten

Meuselwitz und der Nachbarort Krobnitz werden durch den Schwarzen Schöps getrennt. In der Nähe von Meuselwitz vereinigen sich der Gockelbach und der Eichgraben zur Meuselwitzer Lache, die nach nur wenigen hundert Metern in den Schwarzen Schöps mündet. Meuselwitz liegt rund 2 km nördlich der S111.“

Blättern wir im Digitalen Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen, ist hier zu lesen:

„Meuselwitz wurde im Jahr 1238 mit der Bezeichnung Muzlawiz erstmalig urkundlich erwähnt. Der Ortsname leitet sich von einem sorbischen Personennamen ab, der sich wiederum mit „der Überlegene“  oder „der gütig Denkende“ übersetzen lässt. Im gleichen Jahr wurden auch die Siedlung Borda und der Gutshof Gurigk, die seit jeher zu Meuselwitz gehören, erstmals erwähnt. 1382 lautete der Ortsname Musilwicz, 1416 Musselwicz und 1447 Meuselwicz. Die heutige Form des Ortsnamens ist seit dem 18. Jahrhundert belegt, Die Ortschaft Meuselwitz ist als Gassendorf angelegt“. Heute sagt man Waldhufendorf dazu.

Aus der Historie erfahren wir von Meuselwitz:

Grundherrschaftlich war das Dorf lange Zeit dem Kloster St. Marienthal unterstellt. 1549  setzte im Ort die Reformation ein. Gegen Ende des 19. Jhdt. wurde die heutige evangelische Kirche gebaut.

Ab 1919 lag die Landgemeinde in der durch Teilung entstandenen Provinz Niederschlesien, die 1938 wieder mit Oberschlesien vereinigt wurde. Die Gemeinde kam nach dem Ende des zweiten Weltkrieges zur Sowjetischen Besatzungszone. Bedingt durch Heimatvertriebene aus den deutschen Ostgebieten verdoppelte sich fast die Einwohnerzahl. Der Landkreis Görlitz wurde 1947 aufgelöst und Meuselwitz kam zum Landkreis Weißwasser-Görlitz, der kurz darauf in Landkreis Niesky umbenannt wurde. Seit 1949 war der Ort Teil der DDR. Ab der Gebietsreform am 25.Juli 1952 gehörte Meuselwitz zum Kreis Görlitz-Land im Bezirk Dresden. Am 1. April 1959 wurde die südliche Nachbargemeinde Schöps zu uns eingemeindet und 1974 folgten Oehlisch und Goßwitz. Am 1. Januar 1994 wurde Meuselwitz der Stadt Reichenbach O.L. zugeordnet. Seitdem gehört der Ort zum Niederschlesischen Oberlausitz Kreis (NOL) , jetzt Landkreis Görlitz.

Meuselwitz ist Gewinner des Dorfwettbewerbes 2014 „Unser Dorf hat Zukunft“. Stolz prangt eine Vergrößerung der Auszeichnung am Gebäude der Freiwilligen Feuerwehr.

Auf der Grundlage des Flächennutzungsplanes und des Dorfentwicklungskonzeptes wurden in den letzten Jahren umfangreiche Maßnahmen umgesetzt. Die Wasserleitung konnte instand gesetzt werden, die Dorfstraße saniert, der Hochwasserschutz durch eine neue Brücke über den Schöps verbessert u.v.a. mehr. Die Dorfmitte ist zum Zentrum ausgebaut worden, wo neben dem Dorfgemeinschaftshaus, dem Anwesen der freiwilligen Feuerwehr und der evangelischen Kirche, die Hähleteiche zum Erholungsobjekt neu gestaltet wurden.

Sportverein, Feuerwehr, Kirchgemeinde und KITA bilden den Mittelpunkt des Gemeinschaftslebens. Auf vielen Festen und Veranstaltungen erfreuen sich die Dorfbewohner und deren Gäste. Gemeinschaftlich unter Leitung des Sportvereins, der FFW und des Ortschaftsrates werden Arbeitseinsätze zur Verschönerung des Ortes organisiert. Viele Einwohner beteiligen sich daran. Traditionell feiern wir den Frühlingsbeginn zum 1. Pfingsfeiertag durch einen zünftigen Frühschoppen. Im Herbst bildet das Herbstfest zum Erntedank den Abschluß der Saison. Das Jahr endet mit dem Weihnachtsblasen der Feuerwehrkapelle, an dem auch die älteren Bürger des Dorfes zahlreich teilnehmen.

Sollte dieser Beitrag das Interesse geweckt haben, laden wir alle zum Besuch der Homepage „Wir- in- Meuselwitz“ ein.